SE Napoli e il cinema glocale (2020W)

Daniel Winkler

Im Zentrum dieses Seminars stehen bewusst nicht kulturelle Topoi und Klischees über Neapel, d.h. landeswissenschaftliche Fragen rund um Mezzogiorno, Armut und Camorra, sondern ästhetische Konventionen und Erneuerungsprozesse des neapolitanischen Kinos. Ausgangspunkt sind dabei Genretraditionen rund um die Commedia all'italiana bzw. americana, für die exemplarisch Vittorio De Sicas "L'oro di Napoli" (1954) und Melville Shavelsons "It Started in Naples" (1960) stehen können, und eng mit der Stadt verwobene Filme, Filmemacher*innen und nicht zuletzt Schauspieler*innen, die oft in der (inter-) nationalen Filmindustrie (als neapolitanisch-populare Prototypen) Karriere machen. Man denke u.a. an Totò, Sophia Loren, Giancarlo Giannini, Iaia Forte und Toni Servillo.

Im Fokus steht vor diesem Hintergrund die surreal-groteske Erneuerung von Film- und Genretraditionen ab den 1990er Jahren im sogenannten Nuovo cinema napoletano. Immer wieder ist die Regionalität und Spezifität des neapolitanischen Kinos betont worden. Im Sinn des Titels des Seminars fragen wir, ausgehend von den beiden oben genannten Klassikern, nach dem ästhetischen Spannungsverhältnis von lokalen, nationalen und globalen Formaten und Figurationen von Filmen aus den letzten drei Jahrzehnten:

  • Pappi Corsicatos "Libera" (1993)
  • Antonio Capuanos "Polvere di Napoli" (1998)
  • Paola Randis "Into Paradiso" (2010)
  • Stefano Incertis "Gorbaciof" (2010)

 

Da Exkursionen u.ä. momentan COVID-bedingt ausgeschlossen sind, soll die LV durch Projektarbeit vitalisiert werden. Im Seminar erarbeiten wir uns kollektiv:

  • zentrale Texte zum neapolitanischen Kino und zur Commedia all'italiana
  • parallel dazu eine kollektive Filmliste zum neapolitanischen Kino & eine Bibliografie mit Sekundärliteratur dazu, die dann allen zur Verfügung gestellt und am Ende des Seminars online publiziert werden.
  • Weiters begleiten das SE kleinere Textarbeiten, u.a. Sequenzprotokoll, Rezension, Dossier, die die Abschlussarbeit vorbereiten.

 

Die besten Arbeiten des SE werden in überarbeiteter Form Teil eines Publikationsprojekts zum neapolitanischen Kino. Dies geschieht in drei Formen:

 

Weitere Informationen zur LV finden Sie hier: 

 

Siehe auch die Aktivitäten von Gerhild Fuchs, Birgit Mertz-Baumgartner und Sabine Schrader an der Innsbrucker Romanistik: